Von Marco Stocker
Direkt aus dem Europapark reisten Sarina Kämpfer und Laura Weigert mit ihrem Betreuerteam an die Mehrkampf-SM nach Lausanne. Und auch dort ging's rauf und runter wie auf einer Achterbahn.
Bereits am Samstagmorgen früh galt es unweit des IOC-Hauptsitzes für Sarina Kämpfer im Stade Pierre de Coubertin ernst. Nach einer PB an der Aktiv-SM über die Hürden, wollte die Muttenzerin trotz ungemütlicher Temperaturen und Nieselregen erstmals eine Zeit unter 15 Sekunden ins Visier nehmen. Beim Einlaufen sah alles auch noch sehr gut aus. Als es dann aber ernst galt, stimmte gar nichts mehr. Sarina trat bereits die erste Hürde mit dem falschen Bein um, blieb beinahe stehen und touchierte dann auch noch das dritte Hindernis sehr stark. Trotz Aufholjagd war das Ganze natürlich ein Rennen zum Vergessen. Speziell, dass die 16,20 dennoch unter der SM-Limite der U20 lag. Der Hochsprung im tristen Olympia-Stadion auf der Pontaise vor sieben Zuschauern (15'786 hätten Platz) gelang dann zwar besser. Mit 1,48 egalisierte Sarina ihre PB. Ein weiterer Dämpfer folgte im Kugelstossen. 8.31 sind nicht das, was die Muttenzerin auch schon gezeigt hatte. Zum Abschluss des ersten Tages folgte dann aber ein Exploit, der Hoffnung für den zweiten Tag gab. Über 200 Meter gelang die Verbesserung der persönliche Bestzeit um beinahe eine halbe Sekunde. Taktisch sehr stark gelaufen bedeuteten die 27,24 sogar die SM-Limite der U20 in dieser Disziplin und mit 2‘400 Punkten lag Sarina sogar auf Vereinsrekordkurs. Am zweiten Tag lief dann aber gar nichts mehr. Probleme beim Weitsprunganlauf verhinderten ein besseres Resultat als 4,60m und im Speerwurf resultierte eine derart tiefe Weite wie seit Jahren nicht mehr. Verletzungsbedingt gab die Muttenzerin den Wettkampf vor dem abschliessenden 800er an 12 Stelle liegend auf.
Besser lief es dafür Laura Weigert. Nachdem sie am Samstag noch als Zuschauerin ihre Teamkollegin unterstützte, durfte sie am Sonntag selbst ran. Sichtlich nervös startete sie zu ihrer ersten Schweizer Meisterschaft. Dass diese Nervosität aber beflügeln kann, bewies die U16-Athletin glich von Beginn weg. Mit der viertschnellsten Zeit aller Athletinnen gelang ihr über 80m ein blendender Auftakt. Im Weitsprung folgte sogar eine PB mit 4,58m trotz eher bescheidenem Anlauf und auch im Kugelstossen steigerte sich die 15-jährige sogar noch während des Wettkampfs auf 7,02m. Trotz einiger Wackler konnte auch sie im Hochsprung ihre PB egalisieren. Der abschliessende 1‘000er lief Laura in 3:44.39 und blieb damit genau im Fahrplan. Auf ihren 19. Schlussrang darf Laura sicherlich stolz sein, zeigte sie doch durchwegs gute Leistungen und kann nun zuversichtlich auf ihren Auftritt bei der Nachwuchs-SM am letzten August Wochenende in Riehen blicken.
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