Guter Saisonauftakt in Langenthal

Von Jürg Stocker

 

Am Auffahrtsmeeting in Langenthal starteten Laura Weigert, Daniela Wydler und Ryan Wyss in die neue Freiluftsaison. Das „Trio-W“ zeigte zum Auftakt gute, ja sogar sehr gute Leistungen. Dennoch könnte die Selbsteinschätzung der eigenen Leistungen unterschiedlicher nicht ausfallen. Auf der einen Seite sollte es eigentlich allen klar sein, dass wir zum Saisonauftakt noch keine Spitzen-leistungen erwarten können. Wenn dann aber Athletinnen und Athleten, die zum Teil bereits drei Trainingslager hinter sich haben, mit Bestleistungen auftrumpfen, so steigt die eigene Erwartungs-

haltung. Solche Feststellungen mache ich nicht nur im eigenen Team jedes Jahr sondern auch bei der Konkurrenz. Das kann von einer gewissen „Leere“, Unsicherheit in die eigenen Fähigkeiten bis hin zum Startverzicht führen. 

Das "Trio W" hat das Lächeln nicht verloren. Daniela Wydler, Ryan Wyss und Laura Weigert
Das "Trio W" hat das Lächeln nicht verloren. Daniela Wydler, Ryan Wyss und Laura Weigert

Laura überglücklich

Für Laura Weigert standen gleich mehrere Premieren auf dem Programm. Erstmals in Langenthal an einem Nationalen Meeting am Start. Erstmals wettkampfmässig über 100 Meter gemeldet. Erstmals als U18-Athletin in der höchsten Frauenkategorie eingeschrieben. Mit dieser Ausgangslage wurde sie konsequenterweise in die letzte und von der Papierform langsamste Serie eingeteilt. Die 16-jährige Athletin kümmerte das wenig. Bereits kurz nach dem Start setzte sie sich von den anderen Athletinnen ab und zog ihr Ding durch. Deutlicher Seriensieg in 13.06 Sek. Fragend kam sie auf mich zu: „Isch das SM-Limite?“ Mit meinem Ja und dem „SM-Ticket im Herzen“ zog sie strahlend zu

ihrem Handy und meldete die erfreuliche Nachricht umgehend den Eltern zu Hause.

 

Dany überrascht, zufrieden und verärgert

„Ups das hät i nid denkt – i bin zfriede!“, dies die erste Reaktion nach dem 100 Meterlauf. 12.91 Sek. sind zwar keine Spitzenzeit, aber eine Zeit die anhand der letzten, harten Trainingswoche nicht zwingend zu erwarten war. Entsprechend motiviert ging sie in den Startblock über 300 Meter.

Nach diesem tönte es in etwa so: „Verdammt die Socke zieh ich nie me a. Jedes Mol mache mir die S….. d’Wade zue!“ Auf die Durchsage ihrer Zeit von 41.58 Sek. folgte noch ein „Stossgebet“ und unmittelbar dahinter „selbst wenn i Basel erst nach em 100 Meter und 150 Meterlauf dr 300 Lauf wird de schneller das sag i dir!“ Typisch Dany!

 

Ryan zerrknirscht, verunsichert

Unser „schnellstes Pferd“ im Stall wusste dass es über 300 Meter nicht einfach werden würde. Ihm

wurde es aber auch nicht einfach gemacht. Neben der ungeliebten Aussenbahn erhielt er auch noch den „neuen Shootingstar aus dem Tessin“ auf Bahn 5 zugelost. Ich stand exakt bei der 200 Meter-marke und stoppte die Durchgangszeit. Nur so viel. Die Zeit war absolute Spitze und Ryan lag an dieser Stelle noch knapp vor dem Tessiner. Als dieser ihn dann bedrängte war der „Ofen bei Ryan aus“. Wenn man zudem seine Schlusszeit von 35.51 Sek., was immerhin PB bedeutet und nur 2/10 Sek. über der Saisonzielsetzung liegt, ins Verhältnis zur Durchgangszeit bei 200 Meter stellt, dann stellt man fest, dass Ryan hier eine viel bessere Zeit hätte laufen können, sorry - nein müssen!

 

Fazit

Der Saisonauftakt ist gelungen. Verbesserungen sind bereits am Samstag in Basel möglich. 

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