Von Marco und Jürg Stocker
Nachdem in diesem Jahr das traditionelle 1. Mai-Meeting nicht stattfinden konnte, trafen sich diesen Samstag die regionalen Leichtathletinnen und Leichtathleten ausnahmsweise am Sprint- und Hürden-Meeting erstmals auf der Schützenmatte in Basel. Wie der Name schon andeutet stehen dabei, die kurzen Lauf- und Hindernis-Wettbewerbe im Zentrum des Geschehens. Aus Muttenzer Sicht standen an diesem Meeting einerseits die Einsätze des Sprintteams über die längeren Sprintdistanzen im Fokus, andererseits aber auch die teils ersten Versuche der U14-Athletinnen über die Hürden. Daneben versuchten letztere aber auch im Kugelstossen und im Hochsprung ihre persönliche Bestmarken anzugreifen, was nicht wenigen auch äusserst erfolgreich gelang.
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Als derzeit noch Führender der Schweizer Bestenliste im Weitsprung der U14 wollte Severin Durrer sich auch im Hochsprung ganz nach oben schrauben. Seine übersprungenen 1,40m sind zwar tatsächlich eine Steigerung der offiziellen persönlichen Bestleistung um 10cm, dennoch läge mit einer etwas besseren Absprungtechnik noch viel mehr drin für den aus Kaiseraugst stammenden Athleten. Aber daran lässt sich ja noch arbeiten.
Viel Arbeit benötigt man auch, um die Hürden optimal und vor allem möglichst schnell zu überqueren. Einige Muttenzer-Nachwuchsathletinnen versuchten sich in Basel zum ersten Mal wettkampfmässig in dieser Disziplin. Am schnellsten gelang dies Werferin Sabrina Hossli. Sie bewies aber in Basel gleich, dass sie sehr vielseitig talentiert ist und übersprang im Hochsprung der U14 auch gleich noch die 1,35m, welche die zweitbeste Leistung in ihrer Kategorie darstellte. Auch im Kugelstossen musste sie sich nur einer Konkurrentin geschlagen geben, nachdem sie erstmals überhaupt die 8-Metermarke übertroffen hatte.
Beim Swiss Athletics-Hürdencup geht es in der Kategorie der U14 darum, einen Dreikampf bestehend aus einem 60m-Sprint, einer 60m-Hürdenlauf und einem 30m-Sprint mit fliegendem Start möglichst erfolgreich zu absolvieren. AninaNardiello gelang dies mit Rang sechs sehr gut. Wenn man bedenkt, dass sie dabei im Hürdensprint noch im zeitraubenden Vierer-Rhythmus (manchmal gar im Fünfer) die Hindernisse überquert, kann man sich ausrechnen, dass hier noch viel Potenzial vorhanden ist, das in Zukunft ausgeschöpft werden kann.
Sprintteam mit Verbesserungen
Nur zwei Tage nach dem Saisonauftakt in Langenthal reiste auch das „Trio-W“ zu einem Härtetest nach Basel.
Für Laura Weigert gab es schon wieder einige Premieren. Zuerst bestätigte sie mit 13.16 Sek. über 100 Meter das gezeigte in Langenthal. Kurz darauf lief sie mit starkem Gegenwind erstmals über 150 Meter in 19.73 Sek. Zum Abschluss folgte ihr erster, wettkämpfmässiger Einsatz über 300 Meter. Entsprechend unsicher und respektvoll ging sie den Lauf an. Die zugeloste, ungeliebte Aussenbahn trug ihren Anteil dazu bei. Ihr Mut wurde mit einem feinen dritten Platz und einer Zeit von 43.96 Sek. belohnt. Reaktion: „Das isch jo kürzer gsi als was i gmaint han“.
Über die 100 Meter verbesserte Daniela Wydler ihre Zeit aus Langenthal von 12.91 Sek. auf 12.74 Sek. Nach dem 150 Meterlauf in 19.19 Sek. registrierte sie dass sie trotz Gegenwind schneller als im Vorjahr gelaufen ist. Aber: „ich wär scho gärn no schneller gsi“ und auch nach dem 300 Meterrennen, in welchem sie sich gegenüber vor zwei Tagen nochmals um 3/10 Sek. auf 41.29 Sek.steigern konnte, hörte man den gleichen Kommentar. Typisch Dany!
Ryan und seine Liebe zum Startblock
Auch Ryan Wyss startete erstmals über 100 Meter. Für einen Langsprinter zeigte er eine ganz starke Leistung. Einziger Makel: Ausgerechnet bei seinem Lauf in 11.33 Sekunden wurde zu viel Rückenwind gemessen. Der Wille, einen ebenfalls guten 150 Meterlauf zu zeigen war da, wenn da nur nicht aus dem Startblock gestartet werden müsste. Fehlstart. Übermotiviert, unkonzentriert was auch immer…! Für ihn war es alles andere als einfach, kurz nach diesem Flop über 300 Meter an den Start zu gehen. Aber Ryan zeigte einmal mehr, was in ihm steckt wenn man ihm Vertrauen schenkt, ihn behutsam an schwierige Aufgaben heranführt. Konzentriert ging er den Lauf an, zeigte eine sehr gute Kurve obwohl für ihn mit seiner Körpergrösse die Innenbahn nicht ideal ist. Die ersten 200 Meter absolvierte er in schnellen 22.90 Sek und beendete den Lauf in 35.38 Sek. Schon wieder eine persönliche Bestzeit, nochmals Verbesserung des Vereinsrekords und was das Wichtigste ist nur 8/100 Sek. hinter der Saisonzielvorgabe. Damit ist er Zweiter der Schweizerbestenliste über diese Distanz. Allerdings 9/10 hinter dem neuen „Superstar“ aus dem Tessin aber klar vor dem Drittklassierten. Fazit: Die angekündigten Verbesserungen sind in Basel eingetreten. Es gilt, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, an das eigene Leistungsvermögen, dank guten Trainingswerten zu glauben. Für Ryan ist es zudem neu, dass ihm im Augenblick ein Konkurrent aus dem Tessin vor der Sonne steht. Wie heisst es doch so treffend: „Konkurrenz belebt den Markt“.
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