Von Marco Stocker
Am Wochenende startete Severin Durrer erstmals zu einer Schweizer Meisterschaft. An der Mehrkampf SM trat der Muttenzer U16-Athlet zu einem Sechskampf an. Auch dies eine Premiere für ihn. Im
Gegensatz zum Zehnkampf der Männer oder zum Siebenkampf der Frauen wird dabei der gesamte Wettkampf an einem Tag bestritten, was die Athleten besonders in den letzten Disziplinen doch ziemlich zu
spüren bekommen. Severin bewies jedoch beim abschliessenden 1‘000 Meterlauf seine Ausdauer und zeigte grossen Mut. Von Beginn weg setzte sich in seiner Serie ein ausgewiesener
Mittelstreckenspezialist an die Spitze und stürmte der Konkurrenz davon. Das Feld dahinter wurde indes vom Muttenzer angeführt, der sich Sekunden genau an die zuvor abgemachte Marschtabelle hielt
und auf den letzten 250 Metern zum grossen Endspurt ansetzte, der den erfahrenen Speaker komplett aus der Fassung brachte. „Achtung! Da kommt eine Rakete!“ schrie er ins Mikrofon als sich Severin
mit schnellen Schritten dem Führenden näherte. Am Schluss konnte er diesen zwar nicht mehr ganz übersprinten, dennoch: wann wurde ein Muttenzer an einer Schweizer Meisterschaft offiziell je als
Rakete bezeichnet?
Die Erfahrung, die Severin Durrer an dieser SM sammeln konnten, waren auf jeden Fall für seine weitere Zukunft Gold wert. Während einzelner Disziplinen zeigte er sich immer wieder sehr
beeindruckt vom Drum und Dran der Veranstaltung. Der 25. Schlussrang deutet aber das grosse Potenzial an, das in den kommenden Jahren noch ausgeschöpft werden kann. Von seinem Jahrgang erreichten
nur sechs Athleten eine höhere Punktzahl als der Muttenzer und wenn man bedenkt, dass gerade seine ersten Wettkämpfen überhaupt über die 100 Meter Hürden (17.24) und im Diskuswerfen (21.29)
sicherlich noch nicht optimal verlaufen sind, werden die Perspektiven noch besser. Auch der Weitsprung (4.70) lief nicht wie gewünscht. Mit 1.53 im Hochsprung und 8.99 mit der Kugel kann man
allerdings sehr zufrieden sein.
Nicht zufrieden mit ihrem Siebenkampf war Sarina Kämpfer. Gleich in der ersten Disziplin schlug sie sich an der zweitletzten Hürde den Knöchel an und lief die langsamste Zeit ihrer Karriere. Dies
trug natürlich nicht gerade zur positiven Stimmung bei, weshalb auch der folgende Hochsprung mit 1.42 als verpatzt bezeichnet werden kann. Die neue PB von 8.59 im Kugelstossen half da auch nichts
mehr. Nach mässigen 27.54 zum Abschluss des ersten Tages folgte der nächste Hammer im Weitsprung mit 4.63. Anschliessend zeigte die Muttenzerin allerdings eine gute Moral und kam sowohl im
Speerwerfen mit 35.33 als auch im abschliessenden 800er mit 2:44.10 sehr nahe an ihre Saisonbestleistung heran. Gerade im Hinblick auf die Nachwuchs-SM in zwei Wochen ist der geglückte Speerwurf
ein Lichtblick.
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