Von Marco Stocker
Üblicherweise durften die Athletinnen und Athleten des TV Muttenz athletics an den Regionen Meisterschaften der Zentralschweiz in der Vergangenheit pro Jahr im Schnitt über eine, in guten Jahren vielleicht auch über zwei Medaillen jubeln. Die Muttenzer Ausbeute vom vergangen Wochenende in Olten darf daher getrost als historisch bezeichnet werden. Mit je vier Podestplätzen am Samstag und am Sonntag und vielen weiteren Finalrangierungen waren die Muttenzerinnen und Muttenzer erfolgreicher denn je.
10.96 über 100m
Bereits am Samstag sorgen Matti Perkuhn und Kilian Margelisch über 100m bei den U18 für einen Muttenzer Doppelsieg. Und nicht nur das. Die Anzeigetafel zeigte 10.96! Eine Zeit, die zuvor noch nie ein Muttenzer U18-Athlet auf die Bahn gelegt hatte und eine Zeit, die nur 1/100 langsamer ist, wie der Muttenzer Vereinsrekord der Männer. Schlicht und einfach grosse Sprintklasse von Matti Perkuhn und das bei nahezu Windstille.
Nach einem schlechten Start drehte sein Teamkollege Kilian Margelisch auf der Strecke auf und lief mit neuer persönlicher Bestzeit (PB) von 11.39 durchs Ziel.
Nur zwei Stunden zuvor gelang ihm im Weitsprung ein ähnlicher Steigerungslauf. Nach 5.85m zum Auftakt steigerte er sich über 6.17 und 6,22 auf gleich zwei Sprünge auf 6.46 und somit einen neuen Muttenzer U18-Vereinsrekord, der zuvor 30 Jahre lang bestand hatte. Mit dieser Leistung belohnte der Muttenzer sozusagen zwei Mitglieder seines Trainerteams, die extra für diesen Wettkampf mit dem Velo aus Basel angereist waren.
Am Sonntag schaffte er es zuerst im Diskuswerfen ebenfalls noch einmal in den Final der besten acht, wo er seine PB um sechs Meter steigern konnte und etwas überraschend Sechster wurde, ehe er sich im Final über 200m wieder seinem Vereinskollegen Matti Perkuhn stellen musste.
Bei über 2m/s Gegenwind sprintete dieser auch über die halbe Bahnrunde der Konkurrenz wieder unwiderstehlich davon und kam trotz der misslichen Bedingungen in 22.94 nahe an seine PB heran. Dass Kilian dahinter wieder mit einem fulminanten Endspurt den Rest des Feldes hinter sich lassen konnte und in 23,39 über die Ziellinie lief, machte das Rennen aus Muttenzer Sicht perfekt.
Schweizer Saisonbestleistung für Andrin Margelisch
Im 600m-rennen der U14 zeigte Andrin Margelisch grosses taktisches Geschick. Nachdem er zu Beginn das Tempo selbst machte, hielt er sich anschliessend etwas zurück nur um rund 150m vor dem Ziel so richtig aufzudrehen und sich zwischen den Konkurrenten hindurch nach vorne zu schieben und diese im Endspurt niederzuringen. In 1:39.89 lief er dabei sogar eine unerwartete Schweizer Saisonbestleistung und hatte im Ziel so viel Vorsprung, dass er schon ein paar Meter vor der Ziellinie zum Jubeln ansetzen konnte.
Silber im Hochsprung für Emilio Rudin
Emilio Rudin zeigte bei den U14, welch grosses Sprungtalent in ihm steckt. Im Hochsprung belegte er mit übersprungenen 1.45 zusammen mit einem Kontrahenten einen ausgezeichneten zweiten Rang und qualifizierte sich anschliessend im Weitsprung ebenfalls noch für den Final und wurde dort guter Achter.
Mathilde Bolten taktisch klug zu Bronze
Aufgrund der windigen Bedingungen war der Plan für Mathilde Bolten im Rennen über 1'500m bei den U18 ein möglichst Kräfte schonendes Rennen zu laufen. Ähnlich wie Andrin Margelisch zeigte auch sie einen unwiderstehlichen Endspurt und gewann dank diesem nicht nur die bronzene Auszeichnung, sondern verbesserte einmal mehr ihre persönliche Bestzeit um weitere vier Sekunden. Eine unglaubliche Entwicklung, welche die junge Muttenzerin im verlaufe dieser Saison durchlebt.
Zahlreiche weitere Finalplätze und noch ein Vereinsrekord
Neben den erwähnten Medaillengewinnern sicherten sich auch noch einige andere Muttenzerinnen und Muttenzer tolle Finalklassierungen an diesen Meisterschaften. Es waren dies Lara Eugster (4. 400m Hürden U18), Lars Stocker (5. Diskus U16), Layla Schumann (7. Weitsprung U14), Luna Umbricht (7. 200m U14), Lena Schmid (8. 2'000m U14),
Jan Stocker (8. Speerwurf und Kugelstossen U18), Elin Meyer (9. 600m U14).
Über 2‘000m der U14 lief Miro Rindlisbacher in 7:44.23 als Zehnter über die Ziellinie. Erst zwei Tage später wurde klar, dass er damit einen neuen Vereinsrekord für die U14 aufgestellt hatte.
Fotos von Nadine Mory
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