Von Marco Stocker
Im Vorfeld der diesjährigen Schweizermeisterschaft des Nachwuchses in der Halle in Magglingen stellte der TV Muttenz athletics auf seinem Instagram-Profil eine Umfrage online, bei der die Frage lautete, ob denn jemand des eigenen Vereins eine Finalqualifikation erreicht. Dies wäre nach den Vorjahren keine Selbstverständlichkeit gewesen. Bereits nach dem ersten Start war klar, dass die Antwort nur „ja“ lauten konnte.

Erst vor einem Jahr lief Mathilde Bolten in Magglingen ihr erstes Rennen auf der Bahn überhaupt und nun lief sie über 1‘000m ein taktisch absolut souveränes Rennen und qualifizierte sich mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 3:03.81 für den Final vom folgenden Tag, wo sie schliesslich mitten in der nationalen Spitze noch einmal nahezu dieselbe Zeit lief und starke Siebte wurde.
Gleich in fünf Disziplinen hat U18-Mehrkämpfer Kilian Margelisch die Limite zur Teilnahme an der SM erfüllt. Sein Hauptaugenmerk lag dann aber auf dem Weitsprung. Wenn man sich die Startliste in dieser Disziplin ansah, konnte man zwar sicher sagen, dass die ersten beiden Plätze bereits vergeben waren. Der komplette Rest des Feldes der sechzehn Teilnehmer inkl. dem Muttenzer wurde aber mit persönlichen Bestleistungen gemeldet, die lediglich rund 20 Zentimeter auseinander lagen. Von einer Bronzemedaille bis zum letzten Platz lag also alles im Bereich des Möglichen. Nach gutem Einspringen traf Margelisch ab dem ersten Wettkampfsprung plötzlich den Balken gar nicht mehr und verschenkte jeweils viel. Die Qualifikation für den Final der besten acht wurde damit zur Zitterpartie. Aber es reichte und der siebte Schlussrang darf sicherlich als Erfolg gewertet werden. Ebenso wie die beiden Sprint über 60m (Rang 34) und 200m (Rang 18).
Im selben 60m-Lauf ging auch Lars Stocker bei seiner aller ersten Schweizer Meisterschaft an den Start. Seine Bestleistung konnte er im Verlauf der Saison von Lauf zu Lauf steigern und auch an der SM lief er in 7.55 einen neuen persönlichen Bestwert und wurde 44. von den 68 Gestarteten.
Ultraschnelle Familie Perkuhn
Der Rest der Nachwuchs-Hallen-SM lag aus Muttenzer Sicht ganz im Zeichen der Sprint-Show der Familie Perkuhn.
Noch zwei Wochen zuvor leistete sich Matti Perkuhn an selber Stelle einen (umstrittenen) Fehlstart und wurde disqualifiziert. Anscheinend genau der richtige, wenn auch ungewollte Motivationsschub für den jungen Muttenzer. Bereits an der SM der Aktiven in St. Gallen in der Woche zuvor, lies er sich von der Schweizer Spitzenklasse nicht beeindrucken und sprintete zum wiederholten Mal in dieser Saison zu einem neuen Muttenzer Vereinsrekord von 7.10.
An der Nachwuchs-SM zeigte er im Vorlauf noch einmal eine ähnliche Leistung und lief in 7.11 über die Ziellinie. Dies reichte zum Einzug in den A-final und dort sollte die Bestmarke gleich noch einmal fallen. 7.06 lautet der neue Vereinsrekord nun und Perkuhn belegte damit als dritter Muttenzer Rang sieben an diesen Meisterschaften.
Damit aber nicht genug. Am Folgetag stand Mattis Paradedisziplin, die 200m, auf dem Programm und auch hier konnte er sich wieder für einen Final qualifizieren. Aufgrund der lediglich vier Bahnen auf der Rundbahn, reichte es zwar „nur“ zum B-Final, aber diesen gewann der Muttenzer und wurde ausgezeichneter Fünfter!
Mattis Bruder Janne Perkuhn wollte seinem Bruder in nichts nachstehen. An seiner ersten SM überhaupt lief er auf Anhieb ebenfalls in einen Final. Über 60m Hürden verbesserte auch er seinen eigene Vereinsrekord auf neu 9.17 und wurde im B-Final Vierter und somit Gesamt-Zwölfter. Auch über 60m ohne Hindernisse lief er nahe an seine persönliche Bestzeit heran und wurde guter 40.
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